Schlagzeuger mit vierzehn – Sänger mit vierundvierzig
Meine überschaubare „Karriere“ als Musiker – o.k. andere sagen Schlagzeuger und Sänger wären keine Musiker – begann auf dem Heimweg vom Emelka-Palast in dem wir den „Weißen Hai“ gesehen hatten. Drei Freunde, Jogi, Tabsy and me, im zarten Alter von 13 Jahren, liefen durch die Frauentorstraße und kamen an Charly Brauns Schaufenster vorbei. Die vielen Instrumente verleiteten Jogi zur Aussage: „Ich möchte gern Gitarre lernen“. „… und ich Bass“ sagte Tabsy. Nachdem ich schon öfter mal auf Erwins Ludwig getrommelt hatte machte ich die Band voll und sagte: „Dann lerne ich Schlagzeug“.
Lazy war geboren.
Jetzt mussten wir es nur noch lernen. Gemeinsam meldeten wir uns im „Augsburger Musikladen“ im Hunoldsgraben an. Der Wachutka Manne zeigte Jogi das Klampfen und Grubi brachte Tabsy das Bassen und mir das Trommeln bei. „The house of the rising sun“ war der erste Song, den wir lernten. Nachdem keiner Singen konnte verstärkten wir uns durch Tommy. Ein Rhythmusgitarrist musste auch her und so blieb nach Michi Hahn und Walter Glas der Lohner Jerry bei uns hängen.
Nach viel akkustischem Müll gab es irgendwann die ersten Songs, die richtig gut waren. Der erste davon dürfte Creams „Sunshine of your love“ gewesen sein. Und so fühlten wir uns mit 17 erstmals gut genug, um mit unserer Musik in die Öffentlichkeit zu gehen. Gitarren und Amps wurden mit StraBa und Bus transportiert, mein Tama Swingstar durfte mit dem Taxi zu Gröger Hanses „Bayrischem Hiasl“ in die Firnhaberau fahren. Dort gaben wir unser allererstes Konzert – mäßig, aber doch mit Erfolg. Was nach Abzug der Kosten von den Eintrittsgeldern übrig geblieben war setzten wir noch am selben Tag um in ein paar Maß „Lechwasser“ und ein ausgiebiges amerikanisches Menü. Zum Verwüsten von Hotelzimmern waren wir noch nicht profiliert genug, aber im McDonalds haben wir schon mal mit Pommes geworfen.
Diese Zeit möchte ich nie vergessen und wünsche sie mir auch gerne mal zurück. Es war wohl die unbeschwerteste Zeit unseres Lebens. Wir sehen uns wieder Tom (✞ 2000) und Jogi (✞ 2017)
Layla
Layla war meine zweite Rock-Combo. Werner, Günther und Peter, der später durch den in der Augsburger Rock- und Blues-Szene nicht ganz unbekannten Thomas Lindner ersetzt wurde. Rory Gallagher und viele andere Rock & Blues pieces waren in unserem Repertoire. Gigs spielten wir in der Neusäßer Stadthalle (Foto) oder auch im Thing. Thommy schlug damals schon den Namen „Freewheelin‘ Franklin“ vor, was allerdings abgelehnt wurde. Schade eigentlich. Die gibt’s heute in 2020 immer noch.
Return
Return war in der Mitte der 80er eine der angesagtesten Tanz- und Unterhaltungsbands Augsburgs. Hier habe ich erstmals erfahren, dass beim Musik machen finanziell auch etwas hängenbleiben kann. Das wurde dann prompt alles und noch viel mehr in Equipment verwandelt. Die damals aufkommenden E-Drums kosteten noch richtig Geld und waren eigentlich richtig Sch…lecht.
Aufgehört hab‘ dort aus beruflichen Gründen.
Xandra
Während der bandfreien Zeit hab ich immer wieder Mal bei der Chesterfield Combo – der Tanzbandversion der Lucky Strike Band – drei, vier Songs am Abend mitklopfen dürfen. Dabei wurden Raffi Wilhelm und Sandy Winter aufmerksam und sprachen mich an, ob ich nicht bei Xandra drummen möchte. Natürlich hatte ich Lust. Neue Erfahrung waren hier ein Top-Pianist und eine Top-Sängerin, die nach vorne auch noch gut „verkaufen“ konnte. In dieser Band machte ich auch meine ersten Gesangserfahrungen. Die rockigen Song „Get over it“, „Smoke on the water“ u.a. wurden mir übertragen.
Albatros
Eine weitere Erfahrung war die Tanzband Albatros. Man macht im Leben ja nicht nur gute Erfahrungen. Auf die Frage ob ich auch singen würde antwortete ich: „Nur im Notfall“. Es kam die erste Probe und schon war der Notfall da. Gesanglich übernahm ich prozentual die meisten der Songs. Woran ich mich gerne erinnere sind die Proben, die zum Schafkopfabend umfunktioniert wurden.
Nach Albatros heuerte ich wieder in einer Rockband an, die richtig gut hätte werden können. Allerdings kam es nicht dazu. Beruflich war ich in dieser Zeit dann nur noch unterwegs in ganz Deutschland. Und so hörte ich im Jahr 2002 auf mit der Drummerei.
Zapperalott
Nach vier Jahren musikalischer Trockenenheit war es Gaby, die mich wieder auf die Bühne schickte. Woran das wohl gelegen haben mag? Am Gardasee sang ich das eine oder andere Mal im Urlaub, bis sie eines Tages sagte, dass die meisten Italiener auf den Plätzen nur zu Playbacks singen und dass ich das doch auch könnte. Im Urlaub 2006 hab ich dann mein Repertoire zusammengestellt, einen Namen gefunden und am 11.11.2006 war dann auch schon der erste Gig als Entertainer. An diesem ersten Abend war die Bella zu Gast von der ich wusste, dass sie auch gut singen kann. Auf die Frage, ob sie zwei, drei Lieder mitsingen möchte antwortete sie mit Ja und aus den zwei, drei Liedern wurden dann 12 oder 13. Von da an war klar, dass ich nicht als Entertainer sondern künftig als Duett weitermachen würde.
2008 war es, als die Bella zum ersten Mal aus terminlichen Gründen vom Monserl vertreten wurde. Monserl war dann der dauerhafte Ersatz, wenn Bella keine Zeit hatte, bis wir einmal zu dritt im Proberaum waren und festgestellt hatten wie geil das im Trio klingt. Von da an zogen wir wahlweise zu weit aber meist zu dritt durch die Lande.
Highlight des Jahres war immer das Weihnachtskonzert als es hieß „Zapperalott And Friends“. Geladen waren immer gute Freunde wie zum Beispiel die „2Shotguns“, „Delicious“ und viele andere Künstler aus dem Augsburger Raum. Der letzte gemeinsame Auftritt war Weihnachtskonzert 2016.
It Takes Two
Eigentlich wollte ich nach 10 Jahren Zapperalott Schluss machen, aber die Fans ließen es einfach nicht zu. Wie kannst Du es wagen meinen Geburtstag nicht mehr zu singen oder die FFC-Inthronisation und und und …
Das war der Grund warum wir von nun an im Duo „It Takes Two“ doch noch weiter machten und bis heute noch buchbar sind.